25 Jahre Freisinger Gartentage

Die Freisinger Gartentage sind für Gartenbegeisterte immer ein richtiges Highlight. Ich freue mich jedes Jahr darauf wie andere aufs Oktoberfest. Rund um die Anlage des ehemaligen Klosters Neustift sind die Schlangen an den Kassen dann gefühlt genauso lang wie vorm Bierzelt und tatsächlich herrscht freudige Erwartung wie auf einem Volksfest.

Wie kann das sein? Es geht doch im Wesentlichen nur um Pflanzen? Tja, das kann man wohl nur verstehen, wenn man weiß, was einen erwartet. Denn es sind nicht die 08/15-Pflanzen aus den Baumärkten und auch das bessere Sortiment eines Gartencenters wird dem noch nicht gerecht, was die Aussteller*innen in Freising zu bieten haben. Über 100 Anbieter aus dem In- und Ausland bringen hier ihre Schätze unters Gartenvolk und nehmen sich Zeit für Erklärungen und ausführliche Beratung. Besondere Sorten, auf bestimmte Pflanzengruppen oder Gattungen spezialisierte Gärtnereien, Raritäten in Bioqualität, Gemüsesetzlinge, die man nicht überall bekommt – die Freisinger Gartentage sind ein echtes Schlaraffenland für Kenner*innen.

Dazu gibt es Zubehör vom Dünger über Staudenstützen bis zur Gartenschürze. Aber auch wer ausgefallene Dekoobjekte sucht oder Antiquitäten als Hingucker fürs grüne Wohnzimmer wird hier sicher fündig. Kaum jemand verlässt das Gelände am Abend jedenfalls ohne volle Schubkarre und um einige Erkenntnisse reicher. Denn es sind auch mehrere regionale Gartenbau- und Imkervereine, der Verein zum Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt und Naturschutzverbände mit Ständen vertreten, die wertvolle Aufklärung leisten zur Bedeutung insbesondere des naturnahen und biologischen Gärtnerns.

© Christina Freiberg

 

Es muss nicht immer Piet Oudolf sein
Das Begleitprogramm beinhaltet außerdem interessante Vorträge namhafter Referenten aus dem jeweiligen Gastland. In diesem Jahr sind die Niederlande zu Gast und damit ist passend zum 25jährigen Jubiläum der ersten Gartentage im süddeutschen Raum Hochkarätiges garantiert. Wann hat man schon mal Gelegenheit die weit über die Niederlande hinaus bekannte Gartenarchitektin, Pflanzenexpertin und Autorin Jacqueline van der Kloet live zu erleben? Ich war von ihren Pflanzungen auf der Floriade in Almere letztes Jahr sehr beeindruckt. Oder Leo den Dulk aus Haarlem, ein international gefeierten Gartenhistoriker und Autor, der in seinem Vortrag erklären wird, was es mit der Dutch wave auf sich hat.

Neben der Schönheit der Pflanzen in ausgewogenen Gestaltungen kommen die Gartentage natürlich nicht am wichtigen Thema „Gärtnern im Klimawandel“ vorbei. Kiesgärten (wohlgemerkt nicht die grässlichen Schottergärten!) und Präriestauden sind gerade überall dort im Gespräch, wo es darum geht, die Pflanzenauswahl im Garten an zunehmende Trockenheit anzupassen. Dazu hat Hans Kramer von der bekannten Gärtnerei „De Hessenhof“ aus Ede allerdings eine besondere Meinung. Denn seiner Ansicht nach geraten die vielen anderen tollen Stauden damit etwas aus dem Blickfeld. In seinem Vortrag kommen sie zu ihrem Recht und sicher bietet sein Stand auch eine Auswahl, die weit über die gerade besonders gefragten Arten hinasugeht.

Bei solch geballter Oranje-Präsenz ist eine gebührende Einweihung der Gartentage Ehrensache. Dazu wird neben Landrat Helmut Petz die Generalkonsulin des Königreichs der Niederlande, Frau Annelies Faro, am Samstag um 11 Uhr im Kloster Neustift erwartet.

© Christina Freiberg

 

Die Gartentage Freising finden in diesem Jahr nur an zwei Tagen statt!  Am Samstag 13.5.2023 und am Sonntag 14.5.23 jeweils von 9-18 Uhr

Eintritt 9 Euro (ermäßigt 7 Euro)

Service: Gegen Gebühr von je 1,50 Euro Pflanzengarderobe (zum zwischenzeitlichen Aufbewahren) und Leihschubkarre für den Transport zum Auto

Ausstellungsgelände:
Landratsamt Freising (im ehemaligen Kloster Neustift)
Landshuter Str. 31
85356 Freising

www.freisingergartentage.de