Am 24. und 25. Mai 2019 fanden in München die ersten Bayerischen Biodiversitätstage statt. Intiiert wurde die hochkärtig besetzte Tagung vom LBV Bayern und den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayern.

Ups, das war inzwischen völlig vom Radar verschwunden. Bayern hat bereits seit 2008 eine Biodiversitätsstrategie! Darin heißt es wörtlich unter Ziel 2: „Bis 2020 soll das Biotopnetz … so vervollständigt sein, dass die biologische Vielfalt umfassend und dauerhaft erhalten werden kann. Moore werden renaturiert, Fließgewässer dynamisiert. Zudem soll die zusätzliche Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr deutlich verringert und vorhandene Flächen recycelt werden.“ 2020 haben wir nun bald und müssen leider feststellen: Es ist wohl eher das Gegenteil der Fall und das hochgesteckte Ziel soweit entfernt wie noch nie. Das wurde auch bei der Tagung deutlich, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Grünland und Wiesen befasste.

Besser jetzt als nie

Drei Arbeitsgruppen am Bayerischen Umweltministerium beschäftigen sich seit 2008 mit folgenden Themen: „Biodiversität und Entwicklung, Infrastruktur und Wasserwirtschaft, „Biodiversität in Land- und Forstwirtschaft“ und „Biodiversität in Bildung und Forschung“. Habt ihr je von ihnen gehört oder mal ein Ergebnis der Bemühungen präsentiert bekommen? Ich jedenfalls nicht. Auch das Landesamt für Umweltschutz ist sich dessen offensichtlich nicht mehr bewusst, wie sich hier vermuten lässt. Leider hat auch das Biodiversitätsprogramm 2030 der Bayerischen Landesregierung von 2014 bisher nicht wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Situation für die bedrohten Arten verbessert.

Aber immerhin: Auf der Tagung wurde die Biodiversitätstrategie wieder aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Nicht zuletzt hat dazu natürlich der Erfolg des Volksbegehrens Artenschutz beigetragen, dessen Gesetzentwurf von der Landesregierung am 3. April 2019 angenommen wurden. Es bleibt zu hoffen, dass sich nun endlich etwas bewegt und es bei weiteren Bayerischen Biodiversitätstagen in Zukunft Erfreulicheres zu berichten gibt.